Beim Thema Alterseinkommen und Altersvorsorge fehlt den Bundesbürgern der Überblick: Knapp zwei Drittel wissen nicht, wie viel Geld sie im Ruhestand zur Verfügung haben werden. Gerade einmal 29 Prozent können hingegen ihr Alterseinkommen ungefähr beziffern. Das zeigt eine repräsentative Allensbach-Umfrage für den Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Auf die Frage, ob sie ihr voraussichtliches monatliches Einkommen im Alter „ungefähr einschätzen“ können, antworteten nur 29 Prozent mit Ja, 62 Prozent mit Nein. Weitere neun Prozent beantworteten die Frage nicht.
„Um den Bürgern mehr als nur ein Gefühl für ihre Einkommenssituation im Alter zu geben, brauchen sie verständliche und umfassende Informationen. Sinnvoll wäre der Aufbau einer Online-Plattform, auf der jeder via PC, Tablet oder Smartphone den aktuellen Stand seines Altersvorsorgekontos ablesen kann – aufgeschlüsselt nach gesetzlicher Rente, betrieblicher und privater Altersvorsorge“, betont GDV-Präsident Alexander Erdland.
Weil viele Menschen ihr voraussichtliches Einkommen im Alter nicht kennen, wissen sie auch nicht, wie groß ihre Versorgungslücke ist und wie viel Geld sie daher zusätzlich privat ansparen müssten: Für knapp 60 Prozent ist die Frage nach der erforderlichen monatlichen Sparsumme unmöglich zu beantworten (s. Grafik).
Altersvorsorge ist für zu viele Bürger kein Thema
Zudem zeigen die Ergebnisse, dass die Bürger zumindest in der Tendenz weniger ansparen, als nach eigener Einschätzung notwendig wäre. So legen beispielsweise 14 Prozent der Befragten monatlich weniger als 100 Euro für die Altersvorsorge zurück, obwohl nur drei Prozent glauben, dass diese Summe ausreichend ist. Erschreckend ist, dass immerhin 15 Prozent zumindest derzeit nicht finanziell für ihr Alter vorsorgen können.
Angesichts der wachsenden Rentenlücke geradezu alarmierend ist der Befund, dass sich eine große Bevölkerungsgruppe offenbar gar nicht mit dem Thema Altersvorsorge befasst. Diese Schlussfolgerung drängt sich jedenfalls für die fast 40 Prozent der Befragten auf, die ihre laufenden monatlichen Ausgaben für die private Altersvorsorge gar nicht kennen.
Für die repräsentative Untersuchung hat das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag des GDV vom 1. bis 12. März 2015 insgesamt 1.524 Männer und Frauen befragt.
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